Häufig gestellte Fragen
FAQ - Frequently Asked Questions
Kann man außerhalb des österreichischen Staatsgebietes mit EPOSA arbeiten?
Ja, das ist möglich. Auf Grund der Größe und Ausdehnung des EPOSA Referenzstationsnetzwerkes können die Korrekturdaten auch über die Grenzen von Österreich hinaus verwendet werden. Eine Entfernung von der Staatsgrenze bis ca. 30 Kilometer ist realistisch. Bis zu dieser Entfernung ist eine fixierte Lösung mit Zentimetergenauigkeit möglich. Achtung, in den benachbarten Staaten gelten andere Koordinatenbezugssysteme. Vor den Messungen bitte prüfen in welchem Bezugsystem die Ergebnisse benötigt werden.
Kann man mit GNSS im Wald messen?
Positionsbestimmungen in Waldgebieten sind mit EPOSA Korrekturdaten möglich. In einem Laubwald sind mit modernen geodätischen Empfängern gute Resultate zu erreichen. Zentimetergenauigkeit ist möglich.
In Nadelwäldern sind die Ergebnisse deutlich schlechter, da die Nadeln der Bäume eine starke Abschirmung der Satellitensignale verursachen.
Welche GNSS-Empfänger werden unterstützt?
Produkte aller Hersteller können die EPOSA Korrekturdaten nutzen, wenn Sie folgende standardisierten Schnittstellen und Datenformate verarbeiten können:
NMEA-0183 für die Übergabe der Empfängerposition an den EPOSA Server
RTCM 2.X oder RTCM 3.X für den Empfang der Korrekturdaten
NTRIP-Protokoll
Es werden Ein- und Mehrfrequenzempfänger unterstützt.
Es werden vermessungstechnische Geräte (Rover) unterstützt.
Es werden Einbaulösungen, wie zum Beispiel bei der Maschinensteuerung (Traktor, Bagger, Pistenraupe, etc.) unterstützt.
Welche SIM Karten werden unterstützt?
Es können alle Daten-Sim-Karten aller Provider aus Österreich oder anderen EU-Staaten verwendet werden. Auch die Verwendung von Prepaid-Karten ist möglich. Hierbei ist auf ein ausreichendes Guthaben vor der Verwendung zu achten.
Für die meisten Anwendungen reichen die kleinsten verfügbaren Datenpakete der Provider um den Datenbedarf von EPOSA abzudecken.
Wie kann ich eine EPOSA Lizenz beantragen?
Füllen Sie den Antrag auf Nutzung der EPOSA-Positionierungsservices im Download-Bereich aus und senden Sie diesen an:
info@eposa.at
Der Zugang wird am selben oder nächsten Werktag eingerichtet. Die Zugangsdaten werden Ihnen per Email zugesendet. Ab diesem Zeitpunkt ist Ihr EPOSA Zugang aktiviert.
Wie viele Satelliten sind für eine Zentimetergenaue Positionslösung notwendig?
Um die Positionslösung in der Theorie zu lösen, sind vier Satelliten ausreichend.
In der Praxis sind mindestens 6 Satelliten nötig um in einer ansprechenden Reaktionszeit eine sinnvolle Lösung zu erhalten. Je größer die Anzahl der Satelliten desto sicherer und schneller wird die Positionslösung ermittelt.
Je besser die Satelliten über den Horizont verteilt sind, desto besser ist der PDOP und das Ergebnis.
Was bedeutet FIXED?
Das Wort FIXED, bedeutet im Englischen fixiert, fest.
Im Zusammenhang mit RTK (Real Time Kinematik) Messungen, bedeutet FIXED, dass eine fertig berechnete stabile Lösung vorliegt. Alle Mehrdeutigkeiten der Satellitensignale wurden vollständig gelöst.
Im Gegensatz dazu beutet FLOAT (bewegt) eine noch nicht vollständig berechnete und stabile Lösung der Position.
Was ist ein PDOP?
Bei Satellitennavigationssystemen werden zur Positionsbestimmung die Entfernungen zu mehreren Satelliten durch Signallaufzeitmessung bestimmt. Die Genauigkeit der Positionsbestimmung ist abhängig von der Position der Satelliten zueinander und zum beobachteten Ort, sowie von der Genauigkeit der Zeitmessung beziehungsweise der Laufzeit. Günstige Winkel zwischen einem Satelliten A, dem Standort des Empfängers und einem Satelliten B, sind 90°-Winkel. Sind diese Winkel sehr klein oder um 180°, schneiden sich die Entfernungskreise bzw. -Kugeln unter flachen Winkeln und verringern die Messgenauigkeit. Der Kehrwert der Fläche bzw. des Volumens, das die Einheitsvektoren in Richtung der Satelliten aufspannen, bestimmt die Größe des DOP.
DOP ist für eine gegebene Satellitenkonstellation an einem bestimmten Ort ein Maß, wie gut diese Konstellation zur Messung geeignet ist. Der Wert von eins beschreibt die bestmögliche geometrische Anordnung der Satelliten, ein Wert von ungefähr 6 ist noch gut. DOP-Werte größer als 10 lassen keine Auswertung mehr zu.
Der bestmögliche Wert ist 1,0. Werte kleiner als 1,0 bedeuten, dass die Gleichung überbestimmt ist, d. h. es gibt mehr Gleichungen als Unbekannte.
Man unterscheidet folgende DOP-Werte:
VDOP | Vertical DOP | Vertikalrichtung | 1D |
HDOP | Horizontal DOP | Horizontalrichtung | 2D |
PDOP | Positional DOP | Positionsgenauigkeit | 3D |
TDOP | Time DOP | Zeitgenauigkeit | Zeit |
GDOP | Geometric DOP | Gesamtgenauigkeit | 3D und Zeit |
DOP-Werte werden von GPS-Empfängern häufig im NMEA-Datensatz GSA in den Feldern 15, 16 und 17 zur Verfügung gestellt.
Quelle: WikiPedia - Dilution of Precision
Was bedeutet NTRIP?
Networked Transport of RTCM via Internet Protocol (Ntrip) ist die Bezeichnung für eine mittlerweile durch das Radio Technical Commission for Maritime Services (RTCM) standardisierte Methode Differential-GPS-Daten (DGPS) über das Internet zu verteilen. Ntrip wurde im September 2004 als „RTCM Recommended Standards for Networked Transport of RTCM via Internet Protocol (Ntrip), Version 1.0“ freigegeben. Obwohl es ursprünglich nur als Mittel zum Transport von RTCM (ein DGPS-Format) gedacht war, wird das Format heutzutage für eine Vielzahl von navigationsbezogenen Daten verwendet.
Ntrip basiert auf dem Hypertext Transfer Protocol HTTP/1.1 und erlaubt damit eine relativ einfache Nutzung auch in sehr restriktiven Netzwerksegmenten (Intranet, Firewall, …). Die Einfachheit des Protokolls und die Offenlegung der Programm-Quelltexte haben zu einer breiten Akzeptanz geführt. Entwickelt wurde Ntrip vom Deutschen Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG, Frankfurt am Main) und dem Informatik Centrum Dortmund.
Was ist ein Mountpoint?
Für die Abgabe von Korrekturdaten im Format NRTIP werden mit Hilfe einer IP-Adresse und dem dazu festgelegten Port, sogenannte Mountpoints definiert. Über diese Mountpoints erhält der GNSS Nutzer dann im Sekundentakt die Korrekturdaten für seine exakte Positionierung.
Mountpoint = Einwahlknoten
Was bedeutet die TÜV Zertifizierung von EPOSA?
Die EPOSA Services und das EPOSA Referenzstationsnetzwerk wurden von der Zertifizierungsfirma NAVCert GmbH in den Jahren 2018, 2019 und 2020 nach der Richtlinie PPP80013-C zertifiziert. Diese Richtlinie basiert auf der Norm ISO 17123-8 .
Prüfkritierien sind:
- die Verfügbarkeit der Services und des Netzwerkes - diese liegt bei über 99%
- die Positionsgenauigkeit - 2 cm
- Die Qualität und Verlässlichkeit des Kundensupports - Hohe Servicequalität wurde bescheinigt
Welche Genauigkeit kann man mit EPOSA erreichen?
Die erzielbare Genauigkeit ist vom GNSS-Gerät, dem gewählten Mountpoint und der Umgebung, in der die Position ermittelt wird, abhängig.
Mit hochwertigen Empfänger, die alle 4 Satellitensysteme und mindestens je zwei der abgestrahlten Frequenzen empfangen können, einer Datenübertragungsrate der Korrekturdaten von einem Intervall von 1 Sekunde und freier Sicht zu den Satelliten, kann eine Genauigkeit von 2cm in der Lage (X,Y oder Länge, Breite) erzielt werden.
Bei Fahrzeugen kann bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Genauigkeit von unter 10cm erreicht werden.
Bei Geschwindigkeiten von ca. 200 km/h liegt die erzielbare Genauigkeit bei ca. 70cm.
Im Post Processing (nachträgliche offline Auswertung) kann bei einer Rohdatenaufzeichnung im Intervall 1 Sekunde und einer Dauer von 24 Stunden Aufzeichnung eine Genauigkeit von 1-3 mm in der Lage erzielt werden.
Was benötige ich um EPOSA nutzen zu können?
Einen GNSS-Empfänger, der die Satellitensignale (z.B. GPS, GLONASS, GALILEO, BEIDOU) empfangen und verarbeiten kann. Eine Internetverbindung vom GNSS-Empfänger (via Laptop, Modem, Mobiltelefon) zum EPOSA-Server (ntrip.eposa.at) und eine EPOSA-Lizenz (User / Passwort).
Die EPOSA-Lizenz können Sie mit dem Anmeldeformular beantragen. Dieses finden Sie im Download-Bereich.
Welche Datenmenge verbraucht die NTRIP Übertragung?
Für die Übertragung der Korrekturdaten im NTRIP-Format fallen sehr geringe Datenmengen an.
Welches Bezugssystem verwendet EPOSA?
Das EPOSA Referenzstationsnetzwerk bezieht sich auf das Koordinatensystem ITRF2020 Epoche 2015.0.
ITRF steht für International Terrestrian Reference Frame.
Sie können Ihre Ergebnisse (Koordinaten) über verschiedene Mountpoints aber auch im System WGS84, Gauß-Krüger MGI, ETRS89, etc. erhalten.
Siehe dazu: FAQ - Welchen Mountpoint soll ich verwenden?
Welchen Mountpoint soll ich wählen?
Die Wahl des Mountpoints ist abhängig von der Aufgabenstellung, vom eingesetzten Gerät, und von der erwarteten Genauigkeit.
Die Mountpoints gliedern sich in zwei Gruppen:
1) Unterstützung GPS /GLONASS/GALILEO/BDS - 4G:
- RTK-32-4G: Reine RTK-Korrekturdaten
- RTK-32-4G-TR: RTK-Korrekturdaten mit eingerechneten Rasterresiduen
- RTK-32-4G-TR-M34, RTK-32-4G-TR-M31, RTK-32-4G-TR-M28: RTK-Korrekturdaten + RTCM3 Trafomessages
- RTK-32-4G-ETRF: RTK-Korrekturdaten + RTCM3 Trafomessages
2) Unterstützung GPS /GLONASS - 2G:
- RTK-3: Reine RTK-Korrekturdaten
- RTK-3-TR: RTK-Korrekturdaten mit eingerechneten Rasterresiduen
- RTK-3-TR-M34, RTK-3-TR-M31, RTK-3-TR-M28: RTK-Korrekturdaten + RTCM3 Trafomessages
- RTK-3-ETRF: RTK-Korrekturdaten + RTCM3 Trafomessages
- RTK-2.3: Reine RTK-Korrekturdaten
- RTK-2.3-TR: RTK-Korrekturdaten mit eingerechneten Rasterresiduen
- DGPS: GPS/GLONASS-Code-Korrekturdaten
- DGPS-TR: GPS/GLONASS-Code-Korrekturdaten mit eingerechneten Rasterresiduen
Sie haben weitere Fragen?
Dann wenden Sie sich bitte an das Kundenservice-Team von EPOSA.